
Bist du neu in deinem Führungsjob? Möchtest du deine Führungsfähigkeiten verbessern und deinen Werkzeugkasten mit Führungswerkzeugen auffüllen? Dann haben wir in unserer neuen Serie “Dein Werkzeugkasten für erfolgreiche Führung” hilfreiche Tipps für dich! Wir geben dir hier jeweils eine kurze Einführung zu verschiedenen Führungswerkzeugen, die du in deinem Berufsalltag einfach umsetzen und einsetzen kannst. Heute starten wir mit Tipp #1: “Aktives Zuhören“.
Aktives Zuhören
Dieses Tool kannst du täglich in deinem Job einsetzen, und zwar nicht nur als Führungskraft! Du kannst es im Gespräch mit deinen Mitarbeitern einsetzen, aber auch in Verhandlungen, in Gesprächen mit Kunden, Kollegen oder Vorgesetzten. Aktives Zuhören ist die Krönung vom Zuhören und eine der Schlüsselkompetenzen für richtig gute Führung.
Warum ist aktives Zuhören so wichtig? Nun, jeder Mensch möchte mit all seinen Herausforderungen, Leistungen, Bedürfnissen und Problemen gesehen werden. Wenn dir jemand seine Bedürfnisse mitteilt und merkt, dass du zuhörst, fühlt er sich angenommen und akzeptiert, er fühlt sich wertgeschätzt. Es baut sich eine vertrauensvolle Beziehung auf, von der beide langfristig profitieren können.
Aber was genau bedeutet es, “aktiv zuzuhören”? Reicht es aus, die andere Person anzusehen, hin und wieder zu nicken und zustimmende Laute von sich zu geben? Das ist zwar schon ein ganz guter Ansatz, aber es geht noch besser 🙂

Konzentriere dich auf deinen Gesprächspartner
Bevor du in solch ein Gespräch gehst, mache einen kurzen Reset – lasse deine Gedanken los, leere im sprichwörtlichen Sinne einmal deinen Kopf und fokussiere dich anschließend ganz allein auf die Person, die dir gegenüber sitzt. Und lasse bitte auch alle Vorurteile, Bewertungen und vorgefassten Meinungen los! Sei offen für das, was dir dein Gegenüber zu sagen hat und höre genau zu – vielleicht kommt ein völlig neuer Aspekt, mit dem du nicht gerechnet hast!
Höre zu, nimm das auf, was gesagt wird. Und hänge nicht deinen eigenen Gedanken nach. Vielleicht versuchen sich Gedanken einzuschleichen wie:
“Ich muss unbedingt daran denken, nachher noch einzukaufen.”
“Da fällt mir diese Geschichte ein, die muss ich gleich unbedingt noch erzählen!”
Sei wachsam, achte darauf, ob sich Gedanken einschleichen und schiebe sie bewusst beiseite. Konzentriere dich wieder auf das Gesagte und höre zu. Und versuche dich in die Person hineinzuversetzen, die Dinge mit ihren Augen zu sehen, dich in die Person einzufühlen. Achte auch auf die Körpersprache, denn die ist genauso ein Bestandteil der Kommunikation wie die Worte.
Halte dich selbst zurück
Die Verlockung ist groß. Deine Mitarbeiterin erzählt etwas und dir fallen sofort tausend Situationen ein, in denen du das Problem vermeintlich bereits gelöst hast. Und dann ist er da, dieser Drang dich mitzuteilen und deine Erfahrung mit deinem Gegenüber zu teilen.
Unterdrücke einfach deinen Impuls und rede jetzt nicht. Höre aufmerksam zu und gib der anderen Person die Chance, all seine Gedanken zu teilen. Wenn du unterbrichst, ist der Redefluss unterbrochen, du stehst im Mittelpunkt und wahrscheinlich kommt nicht mehr alles auf den Tisch, was der Person auf der Seele liegt. Dann hast du deine Chance zum aktiven Zuhören leider vertan.

Halte Pausen aus

Spiegele das, was du verstanden hast
Wenn du einzelne Punkte in deinen eigenen Worten wiederholst und aufgreifst zeigst du deinem Gegenüber, dass du zugehört hast und gleichzeitig deckst du unter Umständen Verständnisschwierigkeiten auf. Achte darauf, dass du nicht nur wiederholst, sondern wirklich deine eigenen Worte verwendest.
Überfalle dein Gegenüber bitte nicht mit Ratschlägen, sondern zeige zunächst “Mitgefühl”, z.B. so:
“Ich kann deutlich spüren, wie dich diese Situation belastet.”
Anschließend kannst du je nach Situation Rückfragen oder Verständnisfragen stellen oder Dinge zusammenfassen. So könnt ihr beide prüfen, ob du alles richtig verstanden hast.

Anschließend kann das Gespräch je nach Art des Gesprächs sehr unterschiedlich weitergehen. Vielleicht möchtest du noch deine Sichtweise teilen, vielleicht möchtet ihr gemeinsam nach Lösungen suchen und vielleicht möchte dein Gegenüber jetzt auch Ratschläge von dir hören. Da ist jetzt dein Fingerspitzengefühl gefragt – aber wenn du aktiv zugehört hast, wird es dir leicht fallen, dieses Gespräch erfolgreich zu beenden.
Das waren GeNiCo’s Tipps zum aktiven Zuhören. Die kannst du übrigens auch ganz prima im Privatleben einsetzen, denn auch dort spielt Wertschätzung eine große Rolle. Wir wünschen dir nun viel Spaß und vor allem viele neue Erkenntnisse beim aktiven Zuhören!